PRESSEMITTEILUNG 10/2024

Weilheim, den 09.02.24

Umfahrung Weßling (Staatsstraße 2068) - Amphibienschutzanlage

Start des zweiten Durchgangs der Akzeptanzkontrolle

Für die 2016 fertiggestellte Ortsumfahrung Weßling wird in diesem Jahr die zweite Akzeptanzkontrolle entlang der ca. zwei Kilometer langen Amphibienschutzanlage durchgeführt. Bei der Akzeptanzkontrolle wird überprüft, inwieweit die Tiere die Leiteinrichtung annehmen. Durchwandern genügend Tiere die Leiteinrichtung, kann davon ausgegangen werden, dass die Straße keine nachhaltige Barriere darstellt und die örtliche Population dadurch nicht beeinträchtigt wird. Die Arten, die im Mittelpunkt der diesjährigen Untersuchungen stehen, sind Springfrösche, Kammmolche und Erdkröten.

Bereits im Jahr 2019 wurde der erste Durchgang der Akzeptanzkontrolle durchgeführt. Da sich nach dem ersten Durchgang Defizite an der Durchwanderungsrate der Tiere zeigten, wurde die Amphibienschutzanlage zunächst optimiert. Darunter sind z. B. Detailanpassungen an den 42 Durchlässen sowie der Austausch des Substrats in den Durchlässen zu verstehen. Nachdem es die letzten Jahre trotz jährlicher öffentlicher Ausschreibungen nicht gelungen war, ein Fachbüro für den zweiten Durchgang zu finden, ist es schließlich letztes Jahr geglückt, ein Fachbüro für 2024 unter Vertrag zu nehmen.

Für den zweiten Durchgang der Akzeptanzkontrolle wurde das ursprüngliche Untersuchungskonzept von 2019 optimiert. Im Vergleich zur Durchführung vor fünf Jahren sind insbesondere die Untersuchungszeiträume und -abschnitte wesentlich gekürzt worden, damit die Abzäunungen keine Barrieren und Störungen für die Amphibien darstellen. Sowohl die Optimierungsarbeiten an den Durchlässen als auch die Änderungen des Konzepts wurden in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde Starnberg durchgeführt.

In den nächsten Tagen werden zur Vorbereitung der Erhebungen Fangzäune und Fangeimer beidseits der Straße aufgebaut. Da bereits jetzt die ersten Amphibien aufgrund der ungewöhnlich warmen Witterung begonnen haben, aus ihren Winterquartieren heraus in Richtung Laichgewässer am Golfplatz zu wandern, werden die Arbeiten von einer ökologischen Baubegleitung überwacht. Wenn die Fangzäune (siehe Foto) nach ein paar Tagen stehen, werden die anwandernden Tiere in die Fangeimer geleitet. Mehrmals am Tag werden dann die Amphibien durch das Fachbüro aus den Eimern abgesammelt, nach Art, Alter und Geschlecht erfasst und hinter den Zäunen wieder eingesetzt. Da auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls Zäune und Eimer aufgebaut sind, kann überprüft werden, wie viele Tiere nach wie vielen Tagen durch welchen Durchlass unter der Straße hindurchgewandert sind. Diese Erhebungen finden ab Mitte Februar 2024 für ca. sechs Wochen statt.

Anschließend werden die Zäune und Eimer abgebaut und Anfang Juni 2024 für die Rückwanderung der Jungtiere wieder aufgebaut. Die Erhebungen finden dann für weitere sechs Wochen statt.

Im Anschluss werden die erhobenen Daten bis Jahresende ausgewertet und es wird eine Gesamtbilanz über beide Durchgänge der Akzeptanzkontrolle gezogen. Sofern die Leiteinrichtungen nicht ausreichend angenommen werden, sind weitere Optimierungsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

Auskunft erteilt:

Frau Hoffmann, Tel. 0881/990-1332