PRESSEMITTEILUNG 7/2019

Weilheim, den 20.02.19

Staatsstraße St 2068: Umfahrung Weßling: Akzeptanzkontrolle der Amphibienschutzanlage

Zur neuen Ortsumfahrung Weßling gehört eine rund zwei km lange Amphibienschutzanlage, die den Barriereeffekt der Straße mindern und für die Durchlässigkeit für Amphibien und andere Kleintiere sorgen soll. Die Straße liegt innerhalb eines bedeutsamen Amphibienlebensraums. Inwieweit eine solche Anlage ihre Funktion erfüllt, lässt sich über eine Akzeptanzkontrolle ermitteln. Im Fall Weßling ist stellt sie eine Auflage aus dem Planfeststellungsbeschluss dart, die nach Fertigstellung der Straße über zwei Jahre zu erbringen ist. In Kürze beginnt die diesjährige Akzeptanzkontrolle.

Sobald der starke Nachtfrost nachlässt und es die ersten frühlingswarmen Niederschläge gibt, beginnen die Amphibien aus ihren Winterquartieren heraus in Richtung Laichgewässer am Golfplatz zu wandern. Bevor sie dabei auf die neue St 2068 Umfahrung Weßling treffen, werden sie heuer durch einen Zaun abgebremst und in Fangeimer geleitet.

Nach einem in Fachkreisen anerkannten Methodenkonzept werden die Tiere von Biologen entnommen, gezählt, markiert und hinter der Barriere wieder ausgesetzt, um anschließend ihren Weg durch das Durchlasssystem zu nehmen. Auf der anderen Seite werden sie wieder gefangen, gezählt und registriert, um schließlich nach dem zweiten Fangzaun ihren Weg nunmehr ungestört in Zielrichtung aufzunehmen.

Die Vorbereitungen für dieses Verfahren sind vor Ort bereits sichtbar. Es werden die Fangzäune und die Eimer eingegraben. Dabei wird versucht, so wenig wie möglich Fremdgrund in Anspruch zu nehmen. Da dies jedoch nicht überall gelingt, werden mit den durch vorübergehende Flächeninanspruchnahme betroffenen Landwirten Vereinbarungen zur Nutzungsentschädigung getroffen. Auch ein Pufferstreifen zwischen Bewirtschaftung und Fangzaun ist einzuhalten, um die empfindliche Haut der Tiere vor Dünge- und Pflanzenschutzmitteln schützen zu können. An dieser Stelle sei den betroffenen Grundeigentümern und Pächtern gedankt für Ihre Toleranz und Akzeptanz.

Die Akzeptanzkontrolle wird vom Münchener Büro GFN durchgeführt, das mit seinem Stab an Biologinnen und Biologen über die gesamte Amphibienwanderzeit von acht Monaten einschließlich sonn- und feiertags vor Ort sein wird.

Die Kosten für die Akzeptanzkontrolle, die nicht mit den Baukosten für die Straße im Zusammenhang stehen, trägt das Staatliche Bauamt Weilheim.

 

Bildunterschriften:

Foto 1: Grabenziehen für den Fangzaun (Quelle: Hans-Jürgen Gruber)

Foto 2: Zum Teil fertig aufgebauter Fangzaun (noch ohne Eimer) (Quelle: StBA)

HINWEIS: Die beiden Fotos finden Sie ganz unten unter "Weitere Informationen"

 

Auskünfte erteilt:

Frau Hoyer, Tel. 0881/990-1133