PRESSEMITTEILUNG 117/2019

Weilheim, den 02.12.19

Projekt/Bauvorhaben: B 472 Nordumfahrung Bad Tölz Herstellung von vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen

Zum bevorstehenden Monatswechsel beginnt das Staatliche Bauamt Weilheim mit der Herstellung von Ausgleichsmaßnahmen, die dem Bau der Nordumfahrung Bad Tölz vorausgehen. Die Maßnahmenflächen liegen am Flugplatz nördlich der geplanten Trasse. In einem ersten Schritt bis Ende Februar werden Schuppen abgerissen, Flächen entsiegelt und Gehölze beseitigt. Die Maßnahmen haben zum Ziel, den Lebensraum für eines der wenigen Brutvorkommen der Feldlerche im Raum Bad Tölz zu sichern.

Die Genehmigungsunterlagen zum Bau der Nordumfahrung Bad Tölz beinhalten eine Reihe von Gestaltungs- und Ausgleichsmaßnahmen im Umfeld der geplanten Straße. Eine der Maßnahmen ist eine sogenannte CEF?Maßnahme (continuous ecological funktionality?measure) für die Feldlerche. Die Maßnahme dient der Sicherung der ökologischen Funktion des Lebensraums dieser Art und muss, um ihre Wirkung bereits zum Zeitpunkt des Beginns des Straßenbaus entfaltet zu haben, im Voraus hergestellt werden.
Mit der jetzigen Umsetzung wird dies gelingen, denn auf Grund noch ausstehender Planungs- und Ausschreibungsvorarbeiten sowie einer angekündigten Klage gegen die Baumaßnahme ist ein Baubeginn für das Jahr 2020 nicht absehbar.

Zum Zeitpunkt der Bestandserfassung konnten noch 10 Brutpaare der Feldlerche im Bereich des Flugplatzes und in seinem weiteren Umfeld nachgewiesen werden. Aufgrund von Änderungen in der Landnutzung (Grünlandumbruch und fortschreitende Grünlandintensivierung) und zusätzlich durch den Eingriff des Straßenbauvorhabens wird der Lebensraum für die Feldlerche dort immer kleiner. Um dem entgegen zu steuern, wurde diese CEF-Maßnahme im Landschaftspflegerischen Begleitplan konzipiert.

Weil die Feldlerche unter den Singvögeln einen besonders großen Abstand zu kulissenartigen Landschaftsstrukturen hält, ist mit der Aufwertung des Lebensraums in erster Linie die Beseitigung von „störenden“ Kulissen wie Gehölzgruppen und –riegel sowie Gebäude und Schuppen verbunden. Mit Metallplatten und Asphalt versiegelte Flächen werden entsiegelt.

Für die Realisierung der Maßnahme hat das Staatliche Bauamt das Gelände der ehemaligen Hundeschule und des Modellflugplatzes aus der öffentlichen Hand erworben.

Im kommenden Jahr werden die Flächen zu zweischürigen Wiesen entwickelt, auf denen die erste Mahd jeweils im Juli vorgenommen wird.

Auskunft erteilt/erteilen: 

Frau Hoyer, Tel. 0881/990-1133